Es ist Nacht. Ich bin draußen, in den
Feldern. Ich liege auf meiner Isomatte und bin warm angezogen. Ich
habe ein Kissen unter dem Kopf und sehe. Das Nachtdunkel, und darin
die Sterne. Lichter, Punkte, größere, kleinere. Einige erkenne ich
wieder, Orion, Pleiaden, Wagen, Himmels-W. Jupiter ist nicht zu verfehlen.
Halbmond. Von den Lichtpunkten über mir weiß ich, dass darunter
unzählige Galaxien sind, die ich nur als Punkt wahrnehme.
Milchstraßen, mit Übermillionen Sternen. Und dass es Übermillionen
Milchstraßen gibt. Dann höre ich auf nachzudenken.
Ich lasse mich fallen in diese
Dunkelheit mit den Lichtern. Wer bin ich – wer seid ihr? Was
passiert in mir, Sternschnuppe? Es ist eine grandiose Harmonie, die
ich wahrnehme. Ich komme mehr und mehr zu mir. Meine Nähe zu mir ist
meine Nähe zum Universum. Meine Nähe zu mir kommt als Selbstliebe
daher, meine Nähe zum Universum als Vertrauen und Vertrautheit. Ich
bin mit all diesem in Beziehung, Verbindung, Resonanz.
Es muß sich nichts ändern. Es kann
sich alles ändern. Und es ändert sich ja auch immer wieder. Sterne
vergehen und entstehen. Meine Wege lösen sich auf und beginnen neu. Meine Winzigkeit
hier unten ist mein Universum, und ich nehme die Zuversicht der
Sternenwelt gegen meine Verzagtheiten.
Die Selbstliebe ist
ein nicht endender Klang. Wenn ich ihn nicht mehr höre, wenn
Aufgeregtheiten und Ärgernisse mich in unangenehme Welten ziehen –
dann gehe ich dorthin, wo ich mir die Harmonie ansehen kann: unter
den Sternenhimmel. Wo der Klang der Großen Liebe aus den unendlichen
Tiefen des Kosmos meine Selbstliebe wieder zum Schwingen bringt.