Montag, 10. März 2025

70 mal Amication


 

Was ist Amication? Wie wird man ein amicativer Mensch? Wie kommen amicativ aufwachsende Kinder mit der Welt zurecht? Was bedeutet Amication für die Partnerschaft? Wie sieht eine amicative Schule aus? Gibt es Vorläufer der Amication? Worin liegt der Gewinn der Amication? Wie steht Amication zur Gewalt? Ist Amication egoistisch? Woher nehmen amicative Menschen ihre Sicherheit? Ist Amication nur etwas für Privilegierte? Wem dient Amication? Welche Quellen hat Amication? Was ist für Amication Wahrheit? Wie sieht die amicative Gesellschaft aus? Können amicative Menschen Fehler machen? Wie lernt man Amication? Wer sagt, was Amication ist? Gibt es keinen Hass mehr in der Amication? Gibt es in der Amication Werte? Ist Amication autoritär? Wieso ist Amication keine Erziehung? Gibt es konkrete Auswirkungen amicativer Kommunikation? Wie merken die Kinder die amicative Einstellung? Was sind die Eckdaten amicativer Ethik? Hat es Korrekturen innerhalb der Amication gegeben? Gibt es Essentials für die Amication? Sind die Aussagen der Amication Ziele? Lassen sich die Aussagen der Amication hier und heute realisieren? Was muss man mitbringen, um amicativ leben zu können? Wie kann man Amication gut erklären? Wieso kommen nicht mehr Menschen auf amicative Gedanken? Welchen Einfluss hat Amication auf die Selbstliebe des Kindes? Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hat die amicative Sicht? Gibt es neue Entwicklungen in der Amication? Gilt Amication schon bei Säuglingen? Wie würden amicative humanwissenschaftliche Institute der Universitäten aussehen? Welche gesellschaftliche Utopie entwirft Amication? Benötigt Amication Strafgesetze? Gibt es in anderen Kulturen amicatives Gedankengut? Gibt es im abendländischen Kulturkreis amicative Nischen? Was sagt Amication zu Krankheiten? Zu Krebs? Zu Aids? Welche Einstellung hat Amication zum Tod? Welchen Stellenwert hat für Amication der alte Mensch? Welche Bedeutung haben für amicative Menschen Verabredungen und Treue? Demut und Dienen? Warum engagieren sich Menschen für die Verbreitung der Amication? Wie lange wird es Amication noch geben? Ab welchem Alter kann man mit Kindern über die amicative Theorie reden? Worin sind die Widerstände gegen Amication begründet? Ruft Amication Ängste hervor? Mit welchen Argumenten kann Amication Andersdenkende überzeugen? Welche Argumente haben Andersdenkende gegen Amication? Muss sich der Erwachsene ändern, um amicativ leben zu können? Wem nutzt die Sicht der Amication, dass der Mensch konstruktiv ist? Wieso gibt es in der Amication keinen wirklichen Gegensatz von Gut und Böse? Haben Kinder ein amicatives Bewusstsein? Welche Fragen sind für amicative Menschen nicht mehr wert, dass über sie nachgedacht wird? Haben gesellschaftliche Faktoren Einfluss auf die amicative Position? Müssen erst gesellschaftliche Strukturen geändert werden, um amicativ leben zu können? Ist Amication ein gesellschaftlicher Faktor? Wird die amicative Erkenntnis bei ihrer Umsetzung in die Praxis verschlissen? Wieso ist Amication eine kulturelle Auswanderung? Welche Macht hat Amication? Kann Amication Ängste befrieden? Was ist amicativer Frieden?

 

Montag, 3. März 2025

Am nächsten Morgen gibt es keine Schimpfe mehr

 


Alltag mit Kindern, Wohnzimmer. „Was machst Du denn da? Wie sieht's denn hier aus? Das glaub ich nicht!“ Kerstin sieht entgeistert zu ihrer Dreijährigen und ist sprachlos. Bis auf das, was gerade ausbrach.

Melanie, mit sich und ihrem Spiel in Harmonie, kniet auf dem Teppich, steht auf. Langsam, sie nimmt die Magie ihrer Königsaura mit nach oben, sie steht und sieht ihre Mutter voll an. Die rechte Hand erhoben, Handfläche nach vorn. Und sanft, klar, majestätisch: „Nicht in diesem Ton.“ Stille. „Mama, nicht in diesem Ton.“

Melanie spricht von innen. „Du könntest doch auch mal sehen, was ich hier geschafft habe.“ Hand und Arm machen einen Bogen. „Das ist der Teppich. Und das ist der Pudding. Und das ist die Autobahn. Zwei Spuren. Langsamspur, Überholspur, Ausfahrt, Einfahrt. Und da ist die Tankstelle.“ Melanie steht königlich da. Kerstin ist gebannt.

Melanie bleibt online: „Okay, ich seh ja, dass Dich das nervt. Schon gut. Ich helf auch, dass es wegkommt. Ich hol den Eimer und den Lappen.“ Melanie macht ein etwas besorgtes Gesicht, Kerstin rührt sich noch immer nicht. „Mama, ich mach's auch nicht nochmal.“ Kleines Nachdenken. „Jedenfalls nicht mit Schoko. Vanille muss ich noch mal sehen.“

Parallelwelt, zeitgleich: „Nicht in diesem Ton.“ Stille. „Mama, nicht in diesem Ton“. Melanie erklärt ruhig, freundlich und geduldig: „Ich weiß ja, dass Du nicht anders kannst. Und ich habe das drei Jahre mitgemacht. Aber jetzt ist es mal gut. Ja, wir leben in einer Schimpfkultur. In der Menschen herabgesetzt werden. Kinder sowieso.

Aber Du könntest ja auch mal sehen, was ich hier geschafft habe. Und was auf meinem Kopf ist: eine Krone. Meine Krone. Würde. Ich bin ein Mensch, mit Würde. Und ich möchte diese Töne nicht mehr. Kannst Du das lassen, einfach weglassen, hinter Dir lassen, ins Museum bringen? Du bist doch selbst mit diesem Tönen groß geworden. War doch auch für Dich nicht schön. Okay, Du lässt sie weg? Das kannst Du.“

Kerstin schießen Tränen in die Augen. Sie fühlt es wieder, diese Herabsetzungswucht ihrer eigenen Kinderzeit. Aus erstarrter Tiefe bricht es auf. „Auch ich wurde so angefaucht.“ Schmerz überwältigt sie. Sie weint heftig. Sie nimmt Melanie in den Arm, kurz.

 Sie muss ihren Tsunami loswerden. Stürzt zum Handy, ruft Irene, ihre beste Freundin an. „Weiß Du, was mir gerade passiert ist?“ Sie erzählt. Und Irene versteht. Auch sie weint. Und telefoniert ins Land. Es gibt eine Telefonlawine. Rund um die Welt. Am nächsten Morgen gibt es keine Schimpfe mehr.