Heute waren wir zum
Geocachen unterwegs (Geocachen: Verstecke in der Natur nach Vorgaben
aus dem Internet suchen.) Diese Mischung von
virtueller und realer Welt hat was. Eigentlich bin ich ja nur in der
Natur unterwegs, ohne Handy und Co. Immer schon, und das ist mein
Elixier. Aber die Kinder leben eben auch sehr intensiv in der
virtuellen Welt, und wieviel Stunden sie tatsächlich mit ihrem
Handy/Smartfon/Tablet verbringen, will ich gar nicht so genau
wissen.
Doch beim Geocachen entsteht eine gute Harmonie dieser
beiden Welten. Die Aufgaben werden im Internet ausgesucht und dann
mit den Möglichkeiten des Handys draußen gefunden. Draußen! Die
Kinder werden also von ihrem virtuellen Spielzeug nach draußen
gelockt und sind dann 1, 2 oder auch 3 Stunden mit mir in der Natur.
Naturdoping pur.
"Na gut", sagt die Natur, "dann
bringt Euer Handy halt mit". Da gibt es keine Eifersüchtelei
und keinen Streit. Und die Sorge, dass sie nur mit dem Kopf über dem
Apparat hängen, und nichts mehr vom Rausch der Sinne, der Sinfonie
der Natur mitbekommen, ist unbegründet. Klar, sie sehen immer wieder
auf dem Handy nach, ob der Kurs stimmt. Und lösen so auch immer
wieder mal Aufgaben, um zum Ziel zu kommen. Aber die Dynamik des
Draußen fängt sie machtvoll ein, und sie lassen sich einfangen und
strecken und recken sich im Wind, der Sonne, den vielen Düften,
Klängen, Farben.
Das alles geht aber nur gut, wenn man seinen
Frieden mit diesem elektronischen Teufelszeug gemacht hat, dieser
unheimlichen Faszination, die sich der Seele der Kinder bemächtigt.
Oder sind die Kinder etwa diejenigen, die sich souverän der
elektronischen Droge bedienen? Warum sollte es nicht so sein? Ich bin
immer wieder erstaunt, wie gut sie mit diesem neumodischen Spielzeug
klarkommen. Dann kann ich mich zurücklehnen und sie machen lassen. Und freu mich einfach, wenn sie mit mir draußen sind.