Samstag, 28. April 2018

Kinderforschung: Bericht (3)










           
              In unregelmäßigen Abständen poste ich Texte aus 
      meiner Dissertation, meiner "Kinderforschung".

      Forschungsbericht: 
      Ich werde mich um meine Zuhörer kümmern müssen.


    Mir fallen Kinder ein, die etwas WISSEN, was sie aber nicht berichten können - nur ihre Augen, ihr Gesicht spricht davon -, und wer diese·Sprache versteht, dem teilt sich mit, was sie wissen. Wem aber teilt sich mit, was ICH weiß? Und dann frage ich mich: Wer hört mir zu? Wer schwingt auf mich ein und hat die Zeit und Ruhe und den Vorsatz und·das Interesse, mir zuzuhören? Stehe ich nicht Erwachsenen gegenüber, die darauf be­stehen, die es als selbstverständlich annehmen, dass ich mich IHNEN mitteilen kann - so klar und deutlich, dass es für sie lediglich die gewohnte intellektuelle Mühe ist, zu verstehen, was ich zu sa­gen habe? Wer von diesen Leuten wird mehr tun, zu mehr bereit sein, wer ist auf mehr vorbereitet? Ich merke schon: Ich werde sie vorbereiten müssen. Ich werde mich um meine Zuhörer kümmern müs­sen. Ich werde sie nicht allein lassen dürfen mit dem, was ich ih­nen vorhalten möchte, was ich vor ihnen aufbauen, wiedergeben möchte. Ich muss mich auf sie einschwingen - dann können sie zu­ rückschwingen, wenn sie wollen.


Fortsetzung folgt (unregelmäßig)