Montag, 3. November 2025

Und so wird es ja auch kommen

 


Eine gute Freundin von mir verschwand von jetzt auf gleich im Krankenhaus. Nach schneller Diagnose wurde sie sofort operiert, es war knapp. Also: Sie ist noch da, aber beinah wäre sie weg gewesen, fort aus ihrem und aus meinem Leben. „Und plötzlich bin ich weg“, sagt sie humorvoll zu ihrem Beinahe-Weg. Soweit kam es nicht. Aber sie hat doch irgendwie recht, so kann es ja kommen, und so wird es ja auch kommen. Wann weiß keiner so genau. Aber es ist schon ein Thema.

Was bleibt eigentlich, wenn unsereins plötzlich weg ist? Ich versuch das mal aus dem Futurum 3 anzusehen. Wie es denn sein gewesen hat sollen passiert sein. Aus der Überposition (ich bin weg und sehe zurück) auf das schauen, was dazu jetzt zu sagen ist. Erst mal stellt sich da bei mir der Humor ein. Grad noch da – dann plötzlich weg. Ist schon irgendwie komisch. Es macht einem dann ja gar nichts mehr irgendwas aus: man ist ja weg.

Irgendwie ein beruhigender Gedanke. Für nichts mehr zuständig, kein Knöllchen mehr, kein Ärger mit diesem und jenem. Klar, auch die schönen Dinge des Lebens sind dann weg, so eine rote Rose wie die oben gibts dann nicht mehr. Aber was soll der Trübsinn. Weg ist weg.

Den Dableibenden, den „Hinterbliebenen“ wie es so schön heißt, kann ich da nur zuzwinkern: freut Euch über die Rose, solange Ihr sie seht. Ja, seht all das Schöne um Euch herum, es ist da, der Sonnenaufgang, der Sonnenuntergang, all das Unendliche dazwischen, und der Sternennachthimmel. Ach tausenderlei. Das schelmische „Plötzlich bin ich weg“ meiner Freundin birgt ja eine tiefe Wahrheit und wichtige Botschaft: Sieh Dich um, sieh, wo Du bist: Blauer Planet Erde, ein wunderschöner Edelstein im Universum, und Du bist darauf unterwegs. Einfach grandios vor dieser monumentalen Kulisse des Kosmos, ein aus vollem Herzen kommendes „Ja“ ist hier angesagt.