
Auf meinen Vorträgen erzähle ich:
Unser Bild von uns selbst hat viele Facetten. Auch diese ist dabei: Bin ich okay? Kann ich an mich glauben? Kann ich mich lieben, so wie ich bin? Oder kann ich das alles nicht? Die Selbstliebe ist eine Lebenskraft wie der Lebenswille. Wie sind wir unterwegs?
Nun, Sie wissen, dass Sie Fehler machen können. Dass Sie einsehen müssen, was falsch ist. Dass Sie sich verbessern müssen. Um weiterzukommen, muss man zunächst seine Fehler erkennen. Dann sie korrigieren.
Man kommt nicht fertig auf die Welt, man muss besser werden, ein besserer Mensch werden. Wenn man das nicht schafft, gibt es Schuldgefühle. Und man holt sich Hilfe. Beratung, Seminare, Therapie, alles Mögliche. Aber das geht auch anders.
»Fehler«: im Alltag schwingt bei diesem Wort etwas Herabsetzendes mit. Im Unterschied zur Mathematik, einer abstrakten Ideenwelt, da gehören richtig und falsch und Fehler zum Regelwerk. Oder bei eindeutigen Verabredungen wie bei einem Hausbau: senkrecht Stein auf Stein, nicht schräg.
Aber im Alltagsleben ist das Wort »Fehler« ungut befrachtet. Wie »Unkraut«. »Fehler« setzt etwas herab. Nämlich das, was gerade eben noch richtig und gültig war. Die Vergangenheit steht schlecht da, und sie sagt: »Eben war ich gültig, wieso machst Du mich schlecht?«
Das habe ich verstanden. Alles hat gleichen Wert, Vergangenes wie Gegenwärtiges wie Künftiges. Also schaue ich nicht herabsetzend auf meine Vergangenheit und sage nicht »Fehler« zu ihr, wenn etwas schiefläuft.
Ich erkenne sehr wohl, dass ich etwas jetzt, heute, im Nachhinein anders machen kann als eben. Ich kann mich verändern. Und ich ändere mich ja auch. Aber immer auf einem 100-Prozent-Niveau. Mal gehe ich links herum zum Bahnhof, mal rechts herum. Und wenn etwas daneben geht, mache ich es ja nicht noch mal.
Aber ich schimpfe nicht mit dem Eben, ich schimpfe nicht mit mir. Ich habe eben aus meinen Gründen heraus so gehandelt – jetzt handle ich anders. Da ist nichts Marke »Fehler« dabei.
Mit anderen Worten, konsequent und radikal: Ich und auch sonst niemand kann überhaupt einen Fehler machen – weil es so etwas wie einen »Fehler« in den alltäglichen Angelegenheiten nicht gibt. Außer in der Mathematik und Co. Ich kann somit keinen Fehler machen. Ich muss nicht einsehen, dass etwas falsch war.
Ich muss nichts ändern, aber ich kann. Ich muss nicht »an mir arbeiten«, aber ich kann. Ich muss keine Beratungsstelle aufsuchen und keine Therapie machen, aber ich kann.
Es ist die Frage, was Sie von sich halten. Armer Sünder oder Ebenbild Gottes? Sie haben die Wahl. Sie entscheiden über Ihr Bild von sich. Ich will Ihnen ja keinen Stress machen. Aber es liegt wirklich an Ihnen. Es ist nicht verboten, an sich zu glauben und sich zu lieben.
Sie können natürlich versuchen, all das Unangenehme und Widerspenstige an Ihnen zu verringern und abzuschleifen. An sich arbeiten, sich erziehen. Durchaus auch mit Hilfe, mit Seminaren, Büchern, Therapien. Damit Sie ein besserer Mensch werden.
Sie können es aber auch gut sein lassen. Sich gelten lassen mit all den Widrigkeiten und dunklen Seiten, mit all den gruseligen Hörnern, die in Ihrer Seele wachsen und auf dem Kopf zu sehen sind. Wir alle haben so ein Hörnergestrüpp auf dem Kopf. Und gelegentlich kann man dann mal sehen, wie sich dieses Gestrüpp etwas zurechtstutzen lässt.
Aber niemand muss sich das zum Desaster machen. Sie können sich auch lieben, so wie Sie sind, auch mit diesen ganzen Hörnern. Und wenn Sie dann mit hundert Jahren gestorben sind, dann brauchen Sie eben einen Sarg mit einer Kuppel für all die Hörner. So ist es, und davon geht die Welt nicht unter.
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschen
AntwortenLöschenJA ... ich bin bereit (m/dich) zu lieben !
JA ... ich will ! ...
und alles "fällt an seinen platz" ... wie auch immer das dann ist ...
in jedem fall ein zufall !!! ;-)
JA ... da stimme ich zu ! genauso war es .. ist es ... wird es (für m/dich) sein !
JA ... wer/wie immer du/ich auch bist/bin !
bringschuld ? oder geschenk des mich hingebens ? das eine schmeckt wirklich wirklich anders als das andere für mich ... sogar schon die worte ! ich wähle die hingabe !
AntwortenLöschenausnahme oder standard ? was für seltsame fragen ? standard in der liebe ? klingt und fühlt sich in mir vielleicht bequem aber nicht wirklich lebendig an ...
ein beständiges von augenblick zu augenblick fliessendes : es ist wie s und das ist gut so ! das ist meine antwort ... und das nicht nur in der liebe zwischen mann und frau sondern überhaupt ...
und dieses : wir gehören einander hat für mich nichts mit besitz und ansprüchen zu tun sondern mit der bereitschaft einander zu hören ! und zu erkennen !
manche menschen nennen das LIEBE .. ich zum beispiel ;-)
wie verschieden wir doch sind ... und entspringen doch der einen quelle ...
hallo ihr das lesende !
AntwortenLöschenIch schau ja zur zeit jeden tag in den blog .. zitternden herzens !!!! … ob und wenn ja welche reaktionen es auf meine letzten .. " ich bin dein und du bist mein ! - kommentare " gibt …
bis jetzt : nichts !!! .. zumindestens nichts schriftliches was mit mir geteilt werden will ...
Das ist nicht neu für mich .. und doch berührt mich dieses „nichts“ immer wieder .. immer noch ... zutiefst ..
nachdem ich meinen kommentar gelöscht hatte wollte ich zumindestens hubi ein mail schreiben .. um ihm zu erklären wie diese liebeserklärung von mir in diesem kommentar gemeint war … doch dann fühlte ich dass da tief in mir drinnen eine qualität der verbundenheit ruht die keiner worte bedarf .. hubertus sieht mich ! meine essenz ! die geheimnisvolle qualität von verbundenheit und einseins jenseits von worten .. zeit und raum … also wird er meine worte als das erkennen was sie sind ! was sie für mich sind ...
Und ihr da draussen ? wie ergehts euch mit mir und diesen worten die ich da schreibe ???
Denn meine worte sind ja auch an euch gerichtet !
Ist bedingungslose erwartungslose LIEBE zum leben und auch zu menschen für euch eine unrealitische romantische verblendung und/oder sogar symptom eines pathologischen zustandsbildes ?
oder .. so wie für mich.. eine verheissung des lebens die in erfüllung gehen und wirklich wirklich sein und werden kann ? ...
ein mysterium .. ein phänomen das ich freien herzens bejahen oder .. warum auch immer .. ablehnen kann .. wenn ich will ?
Ich danke ANONYM für ihre/seine klare stellungnahme wie ich von ihm/ihr erlebt werde ! und auch ebenfalls unbekannterweise ein wertschätzendes danke an hubi s freundin .. von der er oben berichtet .. dafür dass ich fühlen konnte was ihre haltung bei mir ausgelöst hat ... verständnis ja! übereinstimmung nein ! für mich liegt die freiheit nicht im unverbindlichen freien ausagieren ... sondern im bewussten bereitsein und mich öffnen für ein paradoxerscheinendes bejahen der in der verbundenheit existierenden halbdurchlässigen grenzen ...
Damit geht s mir besser als mit einem eisigkalt scheinenden schweigenden nix !
Allerdings … nix is fix !
es gibt ja sowas wie " beredtes schweigen! " ... findet für mich ganz offensichtlich hier im blog grad statt ;-) .. eine nicht ganz-dichte art der kommunikation ...
alles liebe christa
Alles liebe
Christa
warum alles liebe zweimal steht weiss ich nicht ... na ja doppelt hält ja angeblich besser ;-) .. ein zuviel an liebe gibt s für mich ja sowieso nicht ...
AntwortenLöschenHab geschrieben und alles wieder gelöscht.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Carola
hallo carola .. kann ich gut nachvollziehen :-) alles liebe christa
LöschenHallo, Hubertus!
AntwortenLöschenNun habe ich gerade auch wieder das Bedürfnis, hier einen Text zum Lesen anzubieten.
Zitat:
"Bringschuld? Ja, eine des Herzens und eine des Körpers - finde ich gut. "Geht ja gar nicht", sagt sie."
Zitat-Ende
Auf welche Person bezieht sich deine (auf eine Bringschuld bezogene) Meinung?
Ich für meinen Teil beziehe eine solche Bringschuld bestenfalls nur auf mich selbst (also nur auf mein Herz und meinen Körper).
Gruß von HaJo51